RS Immobilieninvest GmbH in Bergisch Gladbach

Lage, Lage, Lebensgefühl – eine Wohnlagen-Analyse für Bergisch Gladbach

08.08.2025

Manche Viertel verändern sich leise, andere sichtbar. Diese Analyse schaut hin – auf Straßen im Wandel und Viertel mit neuem Gesicht.

Ein Blick hinter die Kulissen des Wohngefühls in Bergisch Gladbach

Wenn man sich beruflich mit Immobilien beschäftigt, schaut man anders auf eine Stadt. Man sieht nicht nur Häuser, man liest sie. Achtet auf Fensterrahmen, Vorgärten, den Putz an der Fassade. Man merkt, ob ein Haus geliebt wird – oder einfach nur bewohnt.

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Großes erzählen: Ein neu gedecktes Dach, ein frisch angelegter Garten, ein älteres Paar beim Kehren der Einfahrt. In solchen Momenten spürt man, dass sich etwas bewegt. Nicht laut, nicht auf einen Schlag, aber stetig, mit leiser Konsequenz.

Seit ich Teil des Teams von RS Immobilieninvest bin, hat sich mein Blick noch einmal geschärft, auch wenn ich selbst noch nicht ewig in Bergisch Gladbach lebe. Ich beobachte, lese viel, bekomme Einblicke in Gespräche mit Eigentümern, sehe Exposés, Grundrisse, Marktberichte.

Und mit jedem Tag wird klarer: Der Immobilienmarkt ist im Wandel. Mal sichtbar, mal leise, aber immer mit Wirkung.

Deshalb werfen wir heute gemeinsam einen Blick auf Ihre Stadt. Auf Viertel, in denen sich gerade besonders viel bewegt. Auf Straßen, in denen Verkaufsschilder auftauchen. Und auf die Frage, worauf es beim Immobilienverkauf in Bergisch Gladbach wirklich ankommt.

Refrath. Gut gelegen, aber kein Selbstläufer

Refrath gilt seit Jahren als eine der beliebtesten Lagen in Bergisch Gladbach. Wer in Köln arbeitet und eine ruhige Wohngegend mit guter Infrastruktur sucht, landet oft genau hier.

Die Linie 1 bringt einen direkt in die Domstadt, die A4 ist nur einen Katzensprung entfernt, und drumherum gibt’s alles, was man braucht: Supermärkte, Eisdielen, Ärzte, Cafés und ein hübscher Ortskern mit fast dörflichem Flair.

Das macht sich auch auf dem Immobilienmarkt bemerkbar. Freistehende Einfamilienhäuser mit gepflegtem Garten, solide gebaute Reihenhäuser aus den 60ern oder 70ern und moderne Eigentumswohnungen sind nach wie vor gefragt.

Besonders gut verkaufen sich Häuser mit guter Substanz und klarer Grundrissstruktur. Am besten mit Stellplatz, Gäste-WC, Garten und ohne größere Sanierungsbaustellen.

Was sich verändert hat: Die Kaufinteressenten sind anspruchsvoller geworden. Vor ein paar Jahren hat man noch fast jedes Haus verkauft, egal ob es renoviert war oder nicht. Heute wird deutlich kritischer hingeschaut.

Energetischer Zustand, Heizung, Fenster, Dach, Dämmung. All das hat enorm an Bedeutung gewonnen. Wer hier in Refrath eine Immobilie verkaufen möchte, sollte sich frühzeitig mit dem Zustand des Hauses auseinandersetzen und idealerweise eine professionelle Immobilienbewertung einholen. Nur so lässt sich ein Angebotspreis finden, der auch wirklich zum Markt passt.

Und auch wenn Refrath beliebt ist: Nicht jede Lage läuft gleich gut.

Straßen mit viel Verkehr, ungewöhnlichen Zuschnitten oder Schattenlagen verkaufen sich langsamer. Und das ganz unabhängig von der Postleitzahl.

In ruhigen Seitenstraßen hingegen, besonders im Bereich Lustheide, Dolmanstraße oder am Rand des Königsforsts, beobachten wir eine anhaltend stabile Nachfrage. Familien mit Kindern suchen gezielt in Schulnähe, Paare aus Köln schauen auf die Anbindung.

Kurz gesagt: Refrath ist weiterhin stark – aber kein Selbstläufer mehr. Die Lage muss zur Immobilie passen. Und die Immobilie zur Nachfrage.

Bensberg & Moitzfeld. Zwischen Glanz und Geduld

Bensberg ist eine dieser Lagen, die auf den ersten Blick sofort Eindruck machen. Das Schloss, das Grandhotel, der Blick über das Bergische Land. Man spürt förmlich, dass hier Geschichte in den Straßen liegt.

Kein Wunder, dass viele Käufer sich genau hier nach einer besonderen Immobilie umsehen. Aber wie so oft: Der erste Eindruck ist nicht alles.

Bensberg hat viele Gesichter. Es gibt die Toplagen mit Aussicht, gepflegten Villen und großzügigen Grundstücken. Oft in Hanglage, teilweise mit fantastischem Weitblick. In diesen Lagen verkaufen sich Immobilien gut, sofern sie gut in Schuss sind.

Der Bodenrichtwert liegt hier in einigen Straßen deutlich über 500 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche – Tendenz stabil. Gleichzeitig gibt es auch viele ältere Häuser aus den 50er- bis 70er-Jahren mit Sanierungsbedarf. Diese Häuser haben oft Potenzial, brauchen aber Käufer mit Vorstellungskraft und einem passenden Finanzierungsrahmen.

Und genau da liegt die Herausforderung. Viele Eigentümer schätzen ihre Immobilie deutlich höher ein, als der Markt bereit ist zu zahlen. Vor allem, wenn Modernisierungen überfällig sind oder die Hanglage baulich schwierig ist.

Ohne Kellerabdichtung, mit altem Heizungssystem oder einem Grundriss, der nicht mehr zeitgemäß ist, fällt es schwer, am Wunschpreis festzuhalten.

In diesen Fällen ist eine ehrliche Marktanalyse und ein erfahrener Ansprechpartner besonders wichtig. Es geht nicht darum, Preise kleinzurechnen – im Gegenteil. Es geht darum, realistisch zu bewerten, was heute machbar ist, wer als Käufer infrage kommt und wie man das Haus entsprechend positioniert.

Moitzfeld hingegen wirkt oft etwas ruhiger, etwas bodenständiger. Besonders gefragt sind die Wohnlagen am Rand der Hardt, dem großen Waldgebiet, das Moitzfeld mit Bensberg, Herkenrath, Sand und Heidkamp verbindet.

Viele Grundstücke liegen hier zwischen 600 und 1.000 Quadratmetern, oft mit gewachsenem Garten und kurzen Wegen ins Grüne. Familien schätzen diese Mischung aus Natur und guter Anbindung. Als Landmarken prägen das Naturschutzgebiet Grube Weiß und die frühkeltische Wallanlage Erdenburg die Umgebung.  

Wichtig: In Moitzfeld ist der Markt spürbar preissensibler als in den begehrtesten Teilen von Bensberg. Wer verkaufen möchte, sollte den Zustand der Immobilie realistisch einschätzen, das Modernisierungspotenzial klar benennen und die passende Käuferschicht im Blick haben. Wer Angebot und Zielgruppe stimmig zusammenbringt, hat hier sehr solide Verkaufschancen.

Schildgen, Heidkamp & Katterbach. Unterschätzte Potenziale

Schildgen ist so ein Ort, den man erstmal entdecken muss. Von außen wirkt vieles noch wie in den 80ern. Ruhige Straßen, viel Grün, wenig Trubel. Aber wenn man genauer hinschaut, merkt man schnell: Hier tut sich was.

Gerade für Familien ist Schildgen mittlerweile eine echte Alternative zu Refrath geworden. Die Preise sind (noch) etwas moderater, die Grundstücke großzügiger, und das Gefühl von Nachbarschaft ist vielerorts noch spürbar.

Wer ein Einfamilienhaus mit Garten sucht und sich nicht scheut, ein bisschen zu renovieren, kann hier ein kleines Juwel finden – oder es verkaufen.

Viele Häuser stammen aus den 60er- und 70er-Jahren, sind solide gebaut, aber eben in die Jahre gekommen. Käufer bringen heute häufig eigene Handwerker mit oder holen sich vorab Modernisierungsangebote ein.

Gut zu wissen: Wer als Verkäufer hier offen und transparent kommuniziert, gewinnt oft an Vertrauen und kann auch bei nicht top-saniertem Zustand einen guten Preis erzielen.

Besonders gefragt sind ruhige Wohnlagen mit gewachsener Nachbarschaft. Straßen wie die Altenberger-Dom-Straße, Paffrather Straße oder die Seitenbereiche rund um die Nittumer Straße punkten mit Nähe zu Schulen, Kitas und der Anbindung nach Leverkusen und Köln.

Katterbach und Heidkamp sind ähnlich strukturiert, wenn auch ein Stück weniger bekannt. Hier sehen wir aktuell eine stille Bewegung: Es gibt einige Erbfälle, ältere Eigentümer ziehen in kleinere Wohnungen, Häuser kommen nach Jahrzehnten erstmals auf den Markt.

Für viele Käufer ist das eine Chance! Vorausgesetzt, die Immobilie ist nicht völlig aus der Zeit gefallen. Auch Kapitalanleger schauen inzwischen genauer hin, weil hier noch vernünftige Renditen möglich sind, etwa bei kleinen Mehrfamilienhäusern oder Wohnungen mit Potenzial.

Wichtig: Wer hier verkaufen möchte, sollte nicht einfach den nächstbesten Preis aus dem Online-Rechner übernehmen. Gerade in diesen Lagen zählen Lage im Detail, Zustand und Grundriss viel mehr als ein pauschaler Wert. Eine individuelle Immobilienbewertung zahlt sich hier besonders aus.

Frankenforst & Lustheide. Beliebt, aber sensibel

Frankenforst hat einen Namen – und der zieht. Ruhige Wohnstraßen, gepflegte Gärten, großzügige Bungalows, viel Grün ringsum. Wer hier wohnt, weiß, was er hat. Und wer hier kaufen möchte, tut das meist ganz bewusst. Die Lage zählt hier, aber nicht um jeden Preis.

Was viele nicht wissen: Frankenforst ist ein Viertel mit Substanz, aber auch mit Alter. Viele Häuser stammen aus den 60er- und 70er-Jahren, wurden mit großer Sorgfalt gebaut, aber nicht immer regelmäßig modernisiert.

Häufig geht es hier um Erbengemeinschaften, um große Grundstücke, um Immobilien, die das erste Mal seit Jahrzehnten angeboten werden. Für Käufer kann das sehr reizvoll sein – wenn man bereit ist, zu investieren.

Was hier auffällt: Der Markt reagiert sensibler als früher. Ein älteres Haus mit Ölheizung, alter Fensterfront und fehlender Dämmung wird nicht automatisch verkauft, selbst wenn es in Toplage steht. Die Anforderungen an Energieeffizienz, Sanierungsaufwand und Finanzierung haben sich geändert.

Wer heute kaufen möchte, muss rechnen. Und wer verkauft, sollte vorbereitet sein.

Eine detaillierte Bewertung, die nicht nur den Bodenrichtwert, sondern auch den Zustand und das Entwicklungspotenzial einbezieht, ist in Frankenforst Pflichtprogramm. Käufer honorieren Offenheit und Ehrlichkeit! Gerade in einem so ruhigen und wertstabilen Umfeld.

Lustheide, direkt angrenzend, wird oft unterschätzt. Auch hier gibt es schöne Wohnstraßen, eine gewachsene Infrastruktur, Kitas und Supermärkte, alles in Laufnähe. Die Nachfrage ist solide, besonders bei jungen Familien und Paaren, die gerne in Refrath gekauft hätten, dort aber an Budgetgrenzen gestoßen sind.

Hier lohnt sich der Blick auf Grundriss, Ausbaumöglichkeiten und Modernisierungschancen. Mit einer durchdachten Präsentation lassen sich Häuser in der Lustheide oft deutlich besser verkaufen, als man auf den ersten Blick erwarten würde.

Was beide Viertel gemeinsam haben? Der Verkauf braucht etwas Feingefühl.

Es reicht nicht, einfach ein „Zu verkaufen“-Schild in den Vorgarten zu stellen. Käufer wollen wissen, worauf sie sich einlassen. Und ob sie langfristig mit der Immobilie glücklich werden. Hier kommen Beratung, Begleitung und auch eine gute Baubetreuung ins Spiel.

Herkenrath, Moitzfeld und die Höhenlagen. Viel Platz, viele Fragen

Wer in Richtung Herkenrath oder Moitzfeld fährt, merkt schnell: Hier wird’s weitläufiger. Die Grundstücke größer, der Himmel offener, das Tempo langsamer. Es ist eine andere Art von Wohnen. Weniger Stadt, mehr Rückzug. Und genau das wird für viele wieder interessant.

Seit Homeoffice und flexiblere Arbeitsmodelle Realität geworden sind, zieht es einige bewusst raus aus dem dichten Siedlungsgefüge. Ruhe, Natur, ein Garten mit Apfelbaum. Das ist für viele heute wieder mehr wert als der Bäcker um die Ecke. Herkenrath, Moitzfeld, aber auch kleinere Ortsteile wie Spitze oder Sand rücken deshalb wieder stärker in den Fokus.

Aber: Wer hier verkaufen will, braucht Geduld. Und Klarheit.

Die Nachfrage ist da, aber selektiver. Häuser mit Charme und guter Bausubstanz, dazu eine moderne Heizung oder zumindest realistische Sanierungsoptionen – das überzeugt. Schwieriger wird’s bei verwinkelten Grundrissen, steilen Zufahrten oder fehlenden Anbindungen.

Besonders wichtig in diesen Lagen ist der erste Eindruck. Viele Käufer entscheiden emotional. Sie fahren an einem Samstag zur Besichtigung in den Ort, schauen sich die Nachbarschaft an, lassen das Ganze auf sich wirken. Wenn dann das Exposé nicht überzeugt, der Preis unklar ist oder das Haus als „renovierungsbedürftig, aber mit Potenzial“ beworben wird, ohne Details zu liefern, springen viele ab.

Dabei steckt in den Höhenlagen oft richtig viel Qualität. Platz für zwei Generationen, separate Einliegerwohnungen, große Gärten oder Nebengebäude bieten Chancen für flexible Lebensmodelle. Und gerade hier lohnt sich die Zusammenarbeit mit Profis, die nicht nur bewerten, sondern auch Ideen mitbringen – für Umnutzung, Ausbau, Renovierung und Finanzierung.

Denn manchmal braucht es gar keine Rieseninvestition, sondern einfach jemanden, der erkennt, was aus der Immobilie werden kann.

Fazit: Bergisch Gladbach ist nicht gleich Bergisch Gladbach

Was ich hier gelernt habe: Eine Postleitzahl allein sagt wenig aus. In Bergisch Gladbach gibt es Stadtteile, die ganz offensichtlich gefragt sind.

Und andere, die erst auf den zweiten Blick ihr Potenzial zeigen. Aber fast überall tut sich was. Die Stadt wächst, verändert sich, wird moderner. Und gleichzeitig merkt man, wie stark manche Viertel in ihrer Struktur und Geschichte verwurzelt sind.

Für Eigentümer bedeutet das vor allem eins: Genau hinschauen. Was macht Ihre Immobilie besonders? Wo liegt sie genau? Im gefragten Teil der Straße oder direkt am Übergang zur nächsten Zone? Ist das Haus renoviert oder hat es seine besten Jahre hinter sich? Wer könnte sich dafür interessieren? Familien, Paare, Kapitalanleger?

Und vor allem: Was ist es heute wirklich wert?

Wir bei RS Immobilieninvest sehen dabei nicht nur den Quadratmeterpreis, sondern immer das große Ganze. Wir wissen, was mit einem Haus machbar ist – baulich, finanziell, vermarktungstechnisch. Wir kennen den Markt, aber eben auch die Machbarkeit. Und weil wir eng mit Handwerkern und Bauexperten zusammenarbeiten, können wir auch dann weiterdenken, wenn andere schon abwinken.

Ob Sanierung, Umbau oder clevere Aufwertung – wir erkennen Potenziale, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Und genau das kann entscheidend sein für einen erfolgreichen Verkauf.

Denn Immobilien sind für uns nicht nur Objekte. Sie sind Geschichten. Und manchmal ist es genau dieser Blick fürs Ganze, der Käufer überzeugt.

☕ In zwei Wochen geht’s weiter – mit ’nem Käffchen und einem Thema mitten aus dem Immobilienleben.

Ihre Tanja Polly


Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine rechtliche Beratung. Die Inhalte basieren auf unseren praktischen Erfahrungen aus der Immobilienvermittlung in Bergisch Gladbach und dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Für rechtlich verbindliche Auskünfte wenden Sie sich bitte an eine juristisch befugte Stelle, zum Beispiel an einen Notar oder eine Fachanwältin bzw. einen Fachanwalt für Immobilienrecht.

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