RS Immobilieninvest GmbH in Bergisch Gladbach

Von Grundbuch bis Grundriss. Was beim Hausverkauf wirklich zählt.

25.07.2025

In diesem Blog zeige ich, warum der Hausverkauf meist nicht mit dem Klick aufs Online-Inserat beginnt, sondern viel früher. Und worauf es ankommt, damit aus dem Abenteuer Immobilie kein Drama wird.

Ein kleiner Blick hinter die Kulissen – aus Bergisch Gladbach und dem echten Leben

Wer schon mal mit dem Gedanken gespielt hat, seine Immobilie zu verkaufen, sei es das eigene Zuhause, das geerbte Elternhaus oder ein Mehrfamilienhaus, das bisher als Kapitalanlage gedient hat, merkt schnell: Einfach mal so verkaufen ist leichter gesagt als getan.

Das weiß ich nicht nur aus dem Büroalltag bei uns als Immobilienmakler in Bergisch Gladbach Refrath, sondern auch aus vielen Gesprächen mit Bekannten, Nachbarn und Menschen hier vor Ort.

Da tauchen plötzlich Fragen auf, an die vorher keiner gedacht hat. Und die Unsicherheit wächst:

Mache ich alles richtig? Habe ich was übersehen?

Deshalb werfen wir heute mal einen genaueren Blick darauf: Was gehört wirklich dazu, wenn man eine Immobilie verkaufen möchte? Und warum ist ein strukturierter Ablauf so entscheidend?

Das Grundbuch – die „Wahrheit“ über jede Immobilie

Das Grundbuch ist der offizielle Nachweis, wem eine Immobilie gehört. Und es ist die Grundlage für alles Weitere.

Dort steht, wer als Eigentümer eingetragen ist. Zusätzlich sind dort Belastungen wie Wohnrechte, Nießbrauch, Wegerechte oder Grundschulden vermerkt. Solche Eintragungen können – je nach Ausgestaltung – Auswirkungen auf den Verkaufsprozess haben.

Gerade bei geerbten Häusern oder älteren Objekten lohnt sich ein prüfender Blick. Manchmal stehen dort noch alte Grundschulden oder Rechte Dritter, die längst vergessen sind, aber eben formal noch gültig. Und solange diese nicht gelöscht oder geklärt sind, kann der Verkauf ins Stocken geraten.

Auch bei mehreren Erben gilt: Nur wer im Grundbuch steht, darf verkaufen. Sind mehrere Personen als Eigentümer eingetragen, müssen alle gemeinsam dem Verkauf zustimmen.

🔍 Tipp: Lassen Sie das Grundbuch vor dem Verkaufsstart prüfen. Idealerweise durch den Notar oder einen Immobilienprofi, der Ihnen mögliche Stolpersteine frühzeitig aufzeigt.

Der Grundriss – mehr als nur ein Plan

Ein aktueller und verständlich gezeichneter Grundriss gehört zu den wichtigsten Unterlagen beim Immobilienverkauf.

Denn potenzielle Käufer möchten sich ein realistisches Bild machen: Wie sind die Räume geschnitten? Welche Nutzungsmöglichkeiten gibt es? Wenn nur ein alter Bauplan vorliegt oder gar keiner, lohnt sich eine neue zeichnerische Darstellung durch einen Fachmann. Insbesondere, wenn seit dem Bau Veränderungen vorgenommen wurden.

Gerade bei Ausbauten, Anbauten oder nachträglichen Umbauten stimmen die alten Pläne oft nicht mehr mit der Realität überein. Das kann nicht nur für Interessenten verwirrend sein, sondern auch für die finanzierende Bank, die eine verlässliche Grundlage für ihre Bewertung braucht.

Ein korrekt dargestellter Grundriss schafft Klarheit, Professionalität und nicht zuletzt Vertrauen. Und genau das ist beim Hausverkauf entscheidend.

Energieausweis – Pflicht, nicht Kür

Ein gültiger Energieausweis ist gesetzlich vorgeschrieben und muss bereits zur Besichtigung vorliegen, nicht erst beim Notartermin.

Welche Variante erforderlich ist – Verbrauchs- oder Bedarfsausweis –, hängt vom Gebäude ab. Fehlt das Dokument oder ist es veraltet, kann das zu Problemen führen. Schon beim Inserieren in Online-Portalen sind bestimmte Energiekennwerte Pflicht. Auch Interessenten oder deren finanzierende Banken erwarten vollständige Unterlagen.

Wer hier nicht vorbereitet ist, riskiert Verzögerungen im Verkaufsprozess, oder im schlimmsten Fall den Verlust eines potenziellen Käufers. Für viele private Eigentümer ist das der erste Stolperstein auf dem Weg zum erfolgreichen Verkauf.

Unterlagen – was wirklich gebraucht wird

Oft unterschätzt, aber enorm wichtig: die Vollständigkeit der Unterlagen. Je nach Immobilie braucht man zum Beispiel:

  • Bauzeichnungen
  • Wohnflächenberechnung
  • Nachweise über Modernisierungen
  • Teilungserklärung (bei Eigentumswohnungen)
  • Grundsteuerbescheid
  • Versicherungen
  • Eigentümerversammlungs-Protokolle

Fehlt etwas, kann sich der Verkauf verzögern oder erschweren. Gerade Käufer und deren Banken bestehen oft auf vollständige Unterlagen. Und das zu Recht.

Und ganz ehrlich: Viele Eigentümer wissen zu Beginn gar nicht, wo sie all diese Unterlagen überhaupt herbekommen. Auch das macht es nicht unbedingt einfacher, den Überblick zu behalten.

Die Preisfrage – Emotion trifft Realität

Was ist meine Immobilie wert? Diese Frage hören wir regelmäßig. Klar: Emotionen spielen eine große Rolle. Aber der Markt bewertet sachlich. Entscheidend sind Lage, Zustand, Ausstattung, Energieeffizienz und Nachfrage.

Viele denken an das alte Makler-Mantra: Lage, Lage, Lage.

Aber so einfach ist es heute nicht mehr. Auch Grundriss, Sanierungsstand, Energiebilanz oder Nachbarschaftsstruktur spielen eine große Rolle bei der Preisfindung.

Eine fundierte Immobilienbewertung hilft, einen realistischen Verkaufspreis zu finden. Nicht aus dem Bauch heraus, sondern auf Basis von Vergleichsobjekten, Daten und lokaler Marktkenntnis.

📍 In Bergisch Gladbach gibt es große Preisunterschiede, je nach Ortsteil. Refrath, Bensberg oder Herkenrath haben jeweils ihre ganz eigene Dynamik.

Exposé, Fotos & Präsentation – der erste Eindruck zählt

Das Exposé ist die Visitenkarte Ihrer Immobilie.

Gute Fotos und klare Texte sind ein Anfang, aber für uns zum Beispiel längst nicht das Ende. Wir arbeiten mit professioneller Kameraausstattung, erstellen 360-Grad-Rundgänge und setzen auch Drohnenaufnahmen ein, um ein echtes Raumgefühl zu vermitteln.

Die Immobilie wird nicht nur auf gängigen Portalen sichtbar, sondern auch über Social Media zeitgemäß präsentiert, abgestimmt auf die jeweilige Zielgruppe. Die visuelle Aufbereitung orientiert sich dabei an aktuellen Standards im Immobilienmarketing.

Warum das so entscheidend ist? Weil der erste Eindruck eben nicht nur optisch zählt. Er ist Teil der Strategie. Eine gelungene Präsentation macht aus einer Anzeige ein echtes Wohngefühl. Sie hilft Interessenten, sich emotional zu verbinden. Und sie zeigt: Hier wurde mitgedacht.

Viele Eigentümer unterschätzen genau diesen Punkt. Man muss kein Marketingprofi sein, um eine Immobilie zu verkaufen, aber es hilft, wenn die Präsentation professionell aufbereitet ist. Denn sie kann den Unterschied machen, ob sich jemand angesprochen fühlt oder weiterscrollt.

Besichtigungen – lieber durchdacht als überlaufen

Alle auf einmal reinlassen? Lieber nicht.

Besichtigungen sollten gut vorbereitet sein. Wer kommt wann? Was wird gezeigt? Wie reagieren Sie auf Fragen? Und was, wenn mehrere Interessenten zusagen?

Auch Rückfragen im Nachgang, etwa zur Teilungserklärung, zu Renovierungen oder zur Übergabe, gehören ganz selbstverständlich dazu. Und sie können zeitintensiv werden.

Gerade wenn viele Anfragen gleichzeitig kommen, wird es schnell unübersichtlich. Da ist es hilfreich, einen kühlen Kopf zu behalten, Prioritäten zu setzen und gezielt auszuwählen. Nicht nur sympathisch soll der Käufer sein, sondern auch zuverlässig.

Verhandlungen & Bonitätscheck – wenn’s ernst wird

Ist ein ernsthafter Interessent gefunden, geht es ans Eingemachte. Dann steht nicht mehr nur die Frage im Raum, ob jemand kaufen möchte, sondern unter welchen Bedingungen und ob die Finanzierung tatsächlich gesichert ist.

Denn so freundlich und sympathisch ein Interessent auch sein mag, ohne eine verbindliche Finanzierungszusage oder einen Nachweis über ausreichendes Eigenkapital kann ein Verkauf ins Wanken geraten. Gerade in Zeiten gestiegener Zinsen prüfen Banken genauer. Ein „Wir melden uns noch mal“ wird dann schnell zur Hängepartie.

Auch die Verhandlung selbst hat es in sich. Der eine möchte gern noch den Rasenmäher dazuhaben, die andere fragt sich, ob das Regal im Keller nicht doch bleibt. Gleichzeitig steht die Frage im Raum, wie viel Verhandlungsspielraum wirklich da ist und wie man sich dabei nicht verrennt.

Das ist genau der Moment, in dem viele merken: Ein Immobilienverkauf ist kein Bauchgefühlsthema. Es ist eine Mischung aus Sachlichkeit, Übersicht und einem sicheren Gespür für das Wesentliche. Wer hier ruhig bleibt, klar kommuniziert und weiß, worauf es ankommt, ist klar im Vorteil.

Notartermin & Übergabe – der finale Schritt zählt

Wenn der Kaufvertrag notariell beurkundet ist, ist das der Moment, in dem der Verkauf rechtskräftig wird. Der Notartermin ist also weit mehr als nur eine Formsache. Er ist der rechtliche Dreh- und Angelpunkt des gesamten Verkaufs.

Hier werden alle Eckdaten noch einmal geprüft und in juristisch korrekte Form gebracht. Wer kauft zu welchem Preis, welche Fristen gelten, welche Zahlungen wann erfolgen und was genau zum Kaufgegenstand gehört – all das wird im Kaufvertrag festgehalten und durch den Notar verlesen. Beide Seiten müssen zustimmen, erst dann wird unterschrieben.

Der Notar selbst ist neutral und sorgt dafür, dass rechtlich alles korrekt und für beide Seiten verständlich geregelt ist. Aber er berät nicht im Sinne des Verkäufers oder Käufers. Deshalb ist es wichtig, den Kaufvertrag im Vorfeld genau zu prüfen und offen gebliebene Fragen rechtzeitig zu klären.

Nach der Beurkundung folgt die Übergabe. Schlüssel, Zählerstände, Übergabeprotokolle, eventuell vereinbarte Fristen oder Restarbeiten. Auch das will organisiert sein.

Und was, wenn nach dem Termin noch etwas unklar ist? Das kann schneller passieren, als gedacht. Etwa wenn es um Einbauten geht, die plötzlich doch fehlen. Oder wenn sich eine mündliche Vereinbarung als Missverständnis entpuppt.

Der Notartermin schafft den rechtlichen Rahmen. Aber er regelt nicht jedes praktische Detail. Umso hilfreicher ist es, in dieser Phase einen erfahrenen Ansprechpartner an der Seite zu haben, der den Überblick behält und auch bei Rückfragen oder Unklarheiten souverän begleitet.

Fazit – der Verkauf beginnt nicht mit dem Inserat, sondern mit der Vorbereitung

Ein Hausverkauf ist kein Selbstläufer. Wer ihn unterschätzt, verliert im schlimmsten Fall Zeit, Geld und viele Nerven.

Je besser Sie vorbereitet sind – juristisch, organisatorisch, emotional – desto reibungsloser läuft der Prozess. Und genau da liegt die Herausforderung: Es geht nicht nur um schöne Bilder und einen netten Text, sondern um fundierte Entscheidungen auf vielen Ebenen.

Ob Unterlagen, Preisfindung, Verhandlungen oder Übergabe – jedes Detail zählt. Wer dabei auf Erfahrung, Struktur und Marktkenntnis zurückgreifen kann, ist oft im Vorteil.

Und wenn Sie merken: Das ist doch komplexer, als gedacht, dann ist es völlig in Ordnung, sich Unterstützung zu holen. Damit der Verkauf nicht zur Belastung wird, sondern zu einem Schritt, der sich gut anfühlt.


☕ In zwei Wochen geht’s weiter – mit ’nem Käffchen und einem Immobilienthema mitten aus dem Leben.

Ihre Tanja Polly

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine rechtliche Beratung. Die Inhalte basieren auf unseren praktischen Erfahrungen aus der Immobilienvermittlung in Bergisch Gladbach und dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Für rechtlich verbindliche Auskünfte wenden Sie sich bitte an eine juristisch befugte Stelle, zum Beispiel an einen Notar oder eine Fachanwältin bzw. einen Fachanwalt für Immobilienrecht.

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